Natürlich barhuf ...
...der schonende Weg
zum gesunden, leistungsfähigen Huf
Ich bearbeite die Hufe u.a. nach den Erkenntnissen von Pete Ramey. Sie wird auch als Natural Hoofcare bezeichnet. Ich bilde mich ständig weiter, u.a. auch bei Tagungen für Hufschmiede und Tierärzte, um immer auf dem aktuellen Stand der Erkenntnisse zu sein.
Natural Hoofcare ist kein geschützter Begriff. Jeder darf sich Hufheilpraktiker, Huforthopäde, Hufpfleger nach Natural Hoofcare (NHC) etc. nennen. Falls Sie schlechte Erfahrungen mit Natural Hoofcare gemacht haben sollten, lag das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an der Bearbeitungsmethode, sondern an der Person, die die Bearbeitung ausgeführt hat!
Die Homepage von Pete Ramey: www.hoofrehab.com
Grundlage meiner Art der Hufbearbeitung bilden Ramey´s Beobachtungen und Untersuchungen von wild lebenden Mustangs in den USA. Hierbei sind Erkenntnisse darüber entstanden was wichtig ist, damit ein Pferd problemlos barhuf laufen kann und wie man in vielen Fällen erfolgreich nicht intakte Hufe heilen kann. Erkenntnisse aus der F-Balance Methode fließen ebenfalls in meine Arbeit ein, um den Huf möglichst optimal auszubalancieren.
Diese Art der Barhufbearbeitung bearbeitet die Hufe schonend.
Stellungsveränderungen werden langsam und schonend vorgenommen.
Auch werden die Hufe nicht in eine optisch schöne Form gebracht und es wird auch kein künstlicher Wildpferdehuf hergestellt.
Viel mehr wird der Huf "gelesen": es wird geschaut, welche Veränderung der Huf gerade im Moment braucht, um gesünder und leistungsfähiger zu werden.
Das schöne Aussehen ergibt sich damit von alleine!
Die Winkelung der Zehe wird nicht mit dem Gradmesser ermittelt, sondern es wird darauf geachtet, das Röhrbein, Fesselbein und Zehenlinie einen harmonischen Bogen bildet, um die Federung der unteren Gliedmaßen optimal zu unterstützen.
Auch bei schwierigen Hufproblemen wie u.a. Hufrehe und Hufrollenentzündung bringt diese Art der Hufpflege oft sehr gute Verbesserungen und Heilungen.
Doch eins darf trotz guter Hufbearbeitung nicht vergessen werden: die richtige Fütterung und artgerechte Haltung mit ausreichender Bewegung sind die Stützpfeiler für ein gesundes Pferd und somit auch für einen gesunden, leistungsfähigen Huf!
Übrigens ist diese Art der Hufbearbeitung auch bestens für Eselhufe und Fohlenhufe geeignet! Fohlenhufe sollten von jung auf regelmäßig bearbeitet werden, um einen guten Huf zu entwickeln, der das erwachsene Pferd ein Leben lang tragen muss.
Die Sohle wird nicht invasiv bearbeitet, damit sie schön aussieht. Sohle ist Hornhaut und es muss genau geschaut werden, was der Huf als Schutz braucht und was entfernt werden kann/muss. Ein Sohlengewölbe wird nie mit dem Hufmesser erzeugt, sondern das bildet der Huf bei passenden Voraussetzungen von alleine.
Der Strahl wird nicht radikal zurückgeschnitten, damit der optisch was her macht. Es werden Taschen entfernt, damit sich Fäulnisbakterien nicht einnisten können. Alles was man an Hornhaut erhalten kann, wird erhalten, da sie benötigt wird!
Die Hufwände werden von der Winkelung her nicht in ein Schema gepresst. Die Hufwinkelung muss anatomisch zum Pferdebein passen. Die Zehenlinie soll mir dem Fessel- und Röhrbein eine harmonische Bogenlinie bilden, damit der Stoßdämpfungsmechanismus der unteren Extremitäten optimal funktionieren kann.
Wandverbiegungen werden immer mit Rücksicht auf die Wandstärke begradigt.
Die Hufwände erhalten je nach Erfordernis eine mehr oder weniger stark ausgeprägte "Mustang Roll" (ein Berunden der Hufwände), die dem Huf ein gutes Abrollen ermöglichen, Spannungen aus dem Huf nehmen können, Ausbrechen minimiert etc.
Wenn Sie hierzu Fragen haben, sprechen Sie mich bitte an :-)
Ganz oft bekomme ich im Brustton der Überzeugung zu hören: "Mein Pferd kann nicht barhuf laufen"!
Leider fragen sich diese Pferdebesitzer oft nicht, warum das so ist, sie nehmen es als "das ist eben so" hin. Wenn ein Pferd nicht barhuf laufen kann, hat das Gründe, die man unbedingt abstellen sollte!
Pferde kommen nicht mit Hufeisen auf die Welt, weil sie von der Natur mit Ihren Hufen perfekt ausgestattet sind, um sich über weite Strecken Tag für Tag fortzubewegen.
Warum gibt es dann Hufeisen?
Hierzu zwei Zitate aus dem immer noch aktuellen „Lehr- und Handbuch der Hufbeschlagskunst“ von 1861, die es auf den Punkt bringen:
„Der Hufbeschlag ist eigentlich nur das Mittel, den möglichst größten Nutzen aus den Pferden zu ziehen;...“
„Ob der Hufbeschlag das Mittel ist, die Hufe gesund zu erhalten ist eine Frage, die man füglich verneinen kann; denn die Erfahrung hat gelehrt, daß, je länger das Beschlagen bei einem Pferde angewendet wird, namentlich auch je früher die Thiere beschlagen werden, um so einen nachtheiligeren Einfluß auf die Hufe ausgeübt wird.“
Die Gründe, warum ein Pferd nicht barhuf laufen kann, können sehr vielschichtig sein:
Sohlen- und/oder Strahlhorn wurden bisher zu stark beschnitten (Sohlenhorn wächst nur ca. 3 mm / Monat!)
Die Hufbearbeitung wurde nicht einem Barhufer angepasst sondern so ausgeführt, als ob das Pferd beschlagen werden soll
es besteht ein Disbalance in der Fütterung
das Pferd hat Stoffwechselprobleme
das Pferd kann sich nicht an die Wege des Ausreitgeländes anpassern